Da der Begriff „Mikrolernen“ noch ein relativer junger Begriff ist, gibt es keine offizielle Definition für Mikrolernen in der wissenschaftlichen Forschung. Dennoch haben alle auf Mikrolernen basierenden Lern- oder Trainingsprozesse ein Schlüsselmerkmal: Kürze. Die Kürze kann sich entweder auf die Lerneinheiten oder die Zeitspanne des Lernens beziehen. (Hier findest du die eine ausführliche Definition auf Wikipedia.)
Micro Learning ist demnach durch viele kleine, unabhängige Lerneinheiten gekennzeichnet, sog. Microcontents, die in der Regel in kurzen Zeitspannen absolviert werden. Diese Lerneinheiten können 10-15 Minuten oder mehr dauern, eine Einheit kann aber auch nur aus wenigen Sekunden bestehen. Jede Lerneinheiten behandelt ein bestimmtes Thema. Inhalte können viele Formate annehmen, vom Text bis zu den vollständigen interaktiven multimedialen Inhalten, sollten jedoch immer kurz sein.
Hier sind einige Beispiele für Mikrolernen-Formate:
Was sind die Vorteile des Microlernens?
Ein großer Vorteil beim Mikrolernen ist, dass die Informationen, die du für die Lerneinheiten benötigst, durch mobile Endgeräte wie Smartphone immer und überall verfügbar sind. Du kannst jederzeit darauf zugreifen und dadurch den Lernprozess verbessern. Man spricht hier von ubiquitärem Lernen (ubiquitär = allgegenwärtig, überall verbreitet).
E-Learning und andere Lernprozesse kann durch Mikrolernen für Lernende interessanter gestaltet werden, da die einzelne Lerneinheiten sehr individuell umgesetzt werden können. Beim Lernen von Fremdsprachen beispielsweise, können verschiedene Aspekte wie Grammatik oder Vokabeln individuell in den verschiedenen Formaten gelernt werden. So findet jeder Lernende ein Format, das zu dem jeweiligen Lerntyp passt.
Mit Microlernen können die Lernenden in der Freizeit jederzeit eine Einheit absolvieren. Mikrolernen kannst du auf dem Weg in die Schule, in der U-Bahn oder in einer Pause am Nachmittag. So kannst du die kleinen Lerneinheiten in deinen Alltag integrieren und bist unabhängig von einem Ort oder der Zeit. Ein weiterer Vorteil: Da Mikrotrainingskurse klein sind, können z.B. 2-minütige Podcasts oder kurze Videos auch einfach heruntergeladen und offline mitgenommen werden.
Mikrotraining ist für viele eine der am interessantesten verfügbaren Lernmethoden. Beim Microlernen lernst du in kleinen Happen, oft auf dem Smartphone, die Inhalte sind oft interaktiv und interessant gestaltet, z.B. als Quiz oder Test. Das Erlebnis ähnelt dem Überprüfen der bevorzugten sozialen App auf dem Smartphone. Eine angenehme Abwechslung zum sturen Lernen von 10 Seiten Text oder anstrengendem Auswendiglernen von Formeln und Gleichungen.
Jeder Mensch kann sich nur eine gewisse Zeit auf eine Aufgabe oder Lerninhalte konzentrieren, meist sprechen wir von einer Zeitspanne von circa 30 Minuten. Da die Inhalte beim Mikrolernen in kurze Lernhappen unterteilt sind, kann das unvermeidliche Abschweifen verhindert werden. Zudem sind die Themen sehr stark zielgerichtet, auf relevante Informationen fokussiert aber gleichzeitig sehr verständlich aufgearbeitet. Der Einzelne kann so die Inhalte leichter verstehen und fühlt sich weniger überfordert.
Trotz aller Vorteile ist Mikrolernen nicht die Antwort auf jeden Lernbedarf. Es kann nicht verwendet werden, um ein breites, grundlegendes Wissen zu einem Thema zu vermitteln, da es sich darauf konzentriert, jeweils ein Problem zu lösen oder jeweils eine Frage zu beantworten.
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